Lügen über den Lügendores

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Noch im 18. Jahrhundert war der Westerwald mit seinen kargen, steinigen Böden vorrangig landwirtschaftlich geprägt. Die Winter waren lang, befestigte Straßen gab es nicht und Landesgrenzen trennten damals die Ortsteile Grenzau, Höhr und Grenzhausen voneinander. Die Dorfbevölkerung bestand meist aus hörigen Bauern. Theodor Schmidt, am 30. November 1824 in Grenzau geboren, war Brillen- und Barometerhändler. Als weltoffener, weitgereister Charakter teilte er seine Kenntnisse gerne mit seinen Dorfbewohnern. Er erzählte von großen Stahlwagen, die bald mit Dampf auf eisernen Balken durchs Brexbachtal fahren, und was die Zukunft sonst noch bringen würde. Diese Weitsicht brachte ihm den Namen „Lügendores“ ein, denn die meisten seiner Zeitgenossen glaubten ihm schlicht und einfach nicht. Doch wer an einen Schwindler dachte wurde schon bald eines Besseren belehrt. Bereits 1884 eröffnete die Brexbachtalbahn und ein neues Zeitalter begann.

 

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